fbpx
Zum Inhalt springen

Psychische Störungen: Definition & Symptome

WIE WERDEN PSYCHISCHE STÖRUNGEN NACH DEM GESTALTANSATZ DEFINIERT?

Psychische Störungen sind nach dem Gestaltansatz Störungen der kreativen Anpassung an die Umwelt. Die natürlichen Anpassung- und Bewältigungsstrategien sind blockiert bzw. fixiert. Die Fixierung stammt aus einer Überlebensstrategie, meistens in der Kindheit, und bei traumatischen Erlebnissen. Zum damaligen Zeitpunkt waren die Strategien hilfreich, in aktuellen Situationen sind sie dyfunktional und werden als konfliktreiche und schmerzhafte Wiederholungsmuster erfahren.

„Wenn einer einen Charakter hat, dann hat sich ein starres System entwickelt. Sein Verhalten versteinert sich, es wird vorhersagbar, der Mensch verliert seine Fähigkeit, das Leben und die Welt frei und aus voller Kraft zu bewältigen, ist prädestiniert, mit Ereignissen nur in einer Weise fertig zu werden und zwar so, wie es sein Charakter vorschreibt.“ Perls, Begründer der Gestalttherapie

Ziel der Gestalttherapie ist, die Fixierungen behutsam zu lösen, indem die Bewusstheit gefördert wird, wie der Klient Kontakt vermeidet. Emotional unabgeschlossene Situationen aus der Vergangenheit, die in der Gegenwart noch wirksam sind und zu dyfunktionalem Verhalten führen, werden ins Bewusstsein geholt und neue Lösungen gefunden.

ÜBERSICHT PSYCHISCHER STÖRUNGEN

Der ICD-10 ist die klassische internationale Klassifikation für psychische Störungen. Diese Klassifikationen sind auch die Grundlage für die Krankenkassen. Daneben gibt es noch den amerikanischen DSM-IV und aktuell den überarbeiteten DSM-V für psychische Störungen, woran man sehen kann, dass auch Weiterentwicklungen zu bestehenden Diagnosen stattfinden. Dahinter stehen verschiedene diagnostische, strukturierte Interviews.

ÄNGSTE

Ängste kennt jeder Mensch! Eine bedrohliche Situation löst dabei körperliche Reaktionen, wie Herzrasen, Schwindel, Zittern oder Schweißausbrüche aus. Es kommt zu einem Vermeidungsverhalten.

Bei Angst- und Panikstörungen geht das Erleben über eine natürliche bedrohliche Situation hinaus. Es handelt sich dabei um frei flottierende Ängste, Phobien oder Panik. Angst wird als Krankheit bezeichnet wenn sie unangemessen stark oder anhaltend ist, ohne ausreichende Grundauftritt, nicht mehr kontrolliert werden kann und/oder Leid verursacht.

Angst zählt zu den hemmenden Gefühlen (Blockadegefühl), die den Kontaktprozess unterbrechen. In der Gestalttherapie wird Angst auch als „Verräter der eigenen Bedürfnisse“ bezeichnet.

BURNOUT-SYNDROM

Burnout zählt nicht zu den klinischen Diagnosen, sondern ist ein sozial- und arbeitspsychologisches Konstrukt, dass in den 70er Jahren entstanden ist.

Es ist von einem Syndrom die Rede, da es sich um eine Vielzahl an verschiedene auftretenden Symptomen handelt ohne dass die Entstehung im Detail bekannt ist. Burnout wird als Resultat einer chronischen Arbeits- und interpersonellen Stressbelastung beschrieben. Sie kennzeichnet sich durch eine emotionale Erschöpfung, Depersonalisierung/Zynismus und eine empfundene reduzierte Leistungsfähigkeit.

Zentrale Symptome eines Burnout-Syndroms sind Gefühl der emotionalen Leere, Verlust der Lebensfreude und Zuversicht, deutlich eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit, Schlafstörungen, Rückzug aus dem sozialen Umfeld und Überforderung.

DEPRESSION

Eine Depression kann durch viele unterschiedliche Faktoren (Krisen, genetische Faktoren, biologische Faktoren, Medikamente, körperliche Erkrankungen, etc.) ausgelöst werden.

Die Betroffenen leiden unter einer gedrückten, pessimistischen Stimmungslage und Niedergeschlagenheit, aus der sie sich nicht selbst befreien können. Symptome sind Interessenverlust, Antriebslosigkeit, ängstliche Grundstimmung, Müdigkeit, Druckgefühle in der Brust, Schlafstörungen, Denkhemmung und Grübelneigung, herabgesetzte Konzentrationsfähigkeit, mangelnder Selbstwert und Selbstvertrauen.

Manie und Bipolare affektive Störung

Zu den affektiven Störungen zählen neben der Depression, die Manie und die Bipolare affektive Störung.

In der Manie kommt es zu euphorisch-gehobener oder gereizter Stimmung. Symptome sind Stimmungshoch, Antriebssteigerung, Selbstüberschätzung, fehlendes Krankheitsgefühl, Verlust sozialer Hemmungen, vermindertes Schlafbedürfnis.

Bei bipolaren affektiven Störungen wechseln sich Euphorie (Manie) und die Depression in Intervallen ab.

ESSSTÖRUNGEN

Essstörungen zeichnen sich durch ein gestörtes Essverhalten aus, dass mit der Aufnahme an zu großer oder zu niedriger Nahrungsmengen einhergeht. Es gibt viele Unterformen gestörten Essverhaltens. Im klinischen Kontext werden jedoch unterscheiden die Magersucht, Bulimie, Bing-Eating und Adipositas (Übergewicht).

Essstörungen sind häufig begleitet von anderen psychiatrischen und psychosomatischen Erkrankungen, wie depressive Störungen, Angststörungen, Suchterkrankungen, bestimmte Persönlichkeitsstörungen, selbstverletzende Verhalten und Suizidalität, Borderline-Störung.

PSYCHOSOMATIK

Psychosomatische Beschwerden bedeuten für die Betroffenen ein körperliches Leiden ohne eine ausreichende organische Ursache. Die körperlichen Beschwerden werden durch psychische und psychosoziale Belastungen hervorgerufen.

Eine Trennung von psychosomatischen und rein psychischen oder somatischen Erkrankungen wird heute nicht mehr vorgenommen. Körperliche Erkrankungen haben Einfluss auf die Seele und seelische Belastungen haben eine beeinträchtigende Wirkung auf den Körper.

SÜCHTE

Sucht und Suchterkrankungen sind psychische Abhängigkeiten, die mit einem dranghaft erlebten Verlangen einhergehen. Unterschieden wird zwischen Abhängigkeit und Missbrauch (schädlicher Gebrauch). Neben einer psychischer Abhängigkeit kann es auch zu einer körperlichen Abhängigkeit kommen, die sich in Entzugserscheinungen wie Unruhe oder Angst ausdrückt.

Soweit der Betroffene seine Sucht als Krankheit überwinden möchte, sind Suchtkrankheiten heute sehr gut behandelbar. Die Suchtbehandlung umfasst die akutmedizinische Versorgung („Entzug“) sowie die sozialmedizinisch und psychotherapeutisch geprägte Rehabilitationsbehandlung („Entwöhnung“). Oftmals wird eine Suchtbehandlung medikamentös unterstützt. Für einen langfristigen Therapieerfolg wird oft das soziale Umfeld des Betroffenen einbezogen.

Zu den Substanzen zählen Alkohol, Tabak, Koffein, Beruhigung- und Schlafmittel und illegale Drogen. Zum Suchtverhalten zählen auch nichtsubstanzgebundene Abhängigkeiten, wie Spielsucht, Internet- und Mediensucht, Arbeitssucht, Sexsucht, Kleptomanie und Pyromanie.

Den einen Weg aus der Sucht gibt es nicht. Jeder hat einen anderen Genesungsweg.

  • Sucht ist ein ständiger Kampf zwischen Kontrolle und Maßlosigkeit
  • Sucht vernebelt und ist eine Flucht aus der Realität
  • Sucht verweigert Verantwortung
  • Sucht ist eine Unfähigkeit zur Saufrichtigkeit gegen sich selbst
  • Sucht & Sehnsucht gehören zusammen

ZWÄNGE

Zwänge kennen auch viele gesunde Menschen, beispielsweise wie das Bedürfnis nach übertriebener Sauberkeit oder einer bestimmten Ordnung.

Zwangsstörungen stehen den Angststörungen sehr nahe und die Handlungen führen zu einer deutlichen Beeinträchtigung des Alltags. Es besteht der innere Drang, bestimmte Dinge zu denken oder zu tun.