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Veränderungen durch Psychotherapie

VERÄNDERUNGEN DURCH PSYCHOTHERAPIE BRAUCHEN IHRE ZEIT 

Um Veränderungen durch Psychotherapie zu spüren, braucht es Zeit. „Wie lange dauert eine Therapie?“, „Ich spüre noch keine positive Veränderung und wir hatten doch schon drei Sitzungen.“, „Ich gebe mir so maximal sechs Monate für die Veränderung“, „Es geht mir wieder schlechter. Das führt doch alles zu nichts.“ sind wiederkehrende Fragen und Aussagen.

Ich kann die Ungeduld sehr gut verstehen. Als ich vor über 20 Jahren mit meinem Prozess begonnen habe, hätte ich nicht für möglich gehalten, wie lange Veränderungen brauchen und auch reifen müssen. Lebensthemen zeigen sich immer wieder in einem neuen Kleid. Eine andere Facette des Lebensthemas kommt zum Vorschein, je nach Alter und Lebensumständen. Manche Themen lassen sich schnell bearbeiten und lösen und andere brauchen Jahre. Sie ziehen sich hin, sind zäh, kommen immer wieder und führen auch zu Unmut und Frust im Entwicklungsprozess. Da glaubt man, man hätte das Problem gelöst und schwubs kommt es von der Hintertür wieder rein.

Für manche Themen braucht es auch eine innere Reife. So zeigt beispielsweise C.G. Jung, dass in jüngeren Jahren der Aufbau und die Stärkung der ICH-Struktur im Vordergrund sind. Der Mensch baut seine Persona, sein ICH und seine Existenz auf. Die Entwicklung der Autonomie, erwachsen werden und Verantwortung für sein Leben zu übernehmen, gehören zum Aufbau einer Struktur mit klaren Grenzen. Grenzen zeigen, wer man ist und wer man nicht ist. Es gilt für sich selbst zu prüfen und in die Selbstreflexion zu gehen, was einem wichtig ist, was unverhandelbar ist und wo man sich von Werten und Meinungen der Eltern und seinem Umfeld abgrenzen muss.

In der zweiten Lebenshälfte zeigen sich die komplexen Themen, die zur Entfaltung des wahren Selbst führen bzw. sie blockieren. Zum wahren Selbst gehört die Erfahrung der Ganzheit und die Integration der Gegensätze. Gegensätze gehören zum Leben und es gilt diese auch aushalten zu können. Das macht eine reife Persönlichkeit aus. Sogenannte „Gutmenschen“ versuchen die Gegensätze in sich auszublenden und zu negieren. Nur das Positive zählt. Doch das führt zur Erstarrung, der Handlungsspielraum wird immer kleiner und eine Entwicklung findet nicht mehr statt. Es ist das krampfhafte Festhalten an positiven Gefühlen und das Verdrängen an schwierigen Gefühlen wie Hass, Wut, Ohnmacht, Trauer, Ekel, Scham. Doch wer Gefühle ausblendet und nicht integriert, verliert an Lebendigkeit. Eine ganzheitliche Erfahrung wird unmöglich. Ängste nehmen immer mehr zu. Angst als ein Blockadegefühl raubt den Boden für Veränderungen.

Die intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Lebensgeschichte und den Erfahrungen in der Kindheit bekommen in der zweiten Lebenshälfte nochmal eine andere Bedeutung. Manchmal kann sich auch erst Verdrängtes zeigen, wenn die Eltern schon älter oder verstorben sind. Die eigene erlebte Wahrheit bekommt mehr Gewicht. Auch im Erwachsenenalter finden noch tiefgreifende Abnabelungsprozesse zu den Eltern statt, um wirklich frei und authentisch zu leben.

Veränderungen durch Psychotherapie zeigen sich in einem stabilen Selbstgefühl, gesünderen Beziehungen und besseren Stressbewältigung.

Veränderung Gestalttherapie

WARUM DAUERN THERAPIEPROZESSE SO „LANGE“? 

Ich frage im Erstgespräch immer nach den Herzenswünschen. In den wesentlichen Wünschen zeigen sich auffällig wenig Unterschiede. Der Wunsch frei zu sein, unabhängig und bei sich selbst anzukommen, sind zentral.

Im Grunde sind 2-3 Jahre Therapie oder Persönlichkeitsentwicklung kurz, im Vergleich wie lange destruktive Muster gelebt werden und sich seit der Kindheit aufbauen. Veränderungen durch Psychotherapie brauchen Zeit:

  • Was über Jahrzehnte verinnerlicht wurde, kann nicht in ein paar Monaten verschwinden
  • Unsere Schutzmechanismen der Verdrängung, Nicht-Wahr-Haben-Wollen, sind immens stark
  • Seelische Verletzungen in der Kindheit führen zu Überlebensstrategien, die nicht so schnell aufgegeben werden. Sie sind der größte Verhinderer von therapeutischen „Erfolgen“ und Veränderungen
  • Die Seele und der Körper können nicht so viel auf einmal verarbeiten, es geht nur Schritt für Schritt
  • Bis verdrängte Gefühle ins Bewusstsein kommen und der vergangene Schmerz gefühlt werden kann, braucht es einen inneren Boden, eine ICH-Struktur und eine stabile therapeutische Beziehung

 

Um sich wirklich frei und unabhängig zu fühlen, braucht es ein hohes Maß an Autonomieentwicklung. Dazu zählen:

  • im Kontakt mit anderen bei sich selbst zu bleiben
  • eigenverantwortlich zu handeln
  • Wissen um den eigenen Wert und die eigenen Bedürfnisse
  • ein starkes Selbstwertgefühl
  • ein gesunder Schutzmenchanismus
  • und die Integration aggressiver Impulse

 

Verletzende Erfahrungen in der Kindheit, wie Abwertung , Missachtung, Missbrauch, Gewalt, Enttäuschungen, Nicht-gesehen und Nicht-gehört-werden, negative Glaubenssätze, unterdrückte Gefühle arbeiten gegen ein starkes Selbstwertgefühl. Sie schwächen das Selbstwertgefühl und so entstehen destruktive Symbiosemuster, die sich in der unbewussten Anpassung an die Eltern oder Rebellion gegen die Eltern äußern. Beides führt weg von uns selbst. Es entsteht ein eigenes falsches Selbst, was mit unseren Überlebenstrategien verbunden ist. Zugleich auch einem enormen Stress produziert.

Im Laufe des Lebens führen die gelernten Muster zu weiteren Verstrickungen im Berufsleben, in Partnerschaften und im Freundeskreis. Es kommt zu Konflikten, psychischen und körperlichen Symptomen. Meistens wird erst dann angefangen an der eigenen Persönlichkeit zu arbeiten, wenn sozusagen „die Scheiße am Dampfen ist“.

Therapeuten sind keine Heiler und können auch keine Wunder vollbringen. Der Heiler ist man selbst. Ziel ist, die eigenen Selbstheilungsprozesse und die Selbstregulierung zu stärken. Damit wird auch die Achtung vor dem Schicksal eines jeden Menschen und die Unantastbarkeit der Würde eines jeden Menschen ausgedrückt. Therapeuten sind sichere Begleiter, um Verdrängtes behutsam ins Bewusstsein zu holen, professionelle Unterstützer den Schmerz zu halten und resonanzspendende Gegenüber gegen die Leere-Erfahrungen in der Kindheit. Therapeuten unterstützen den Weg der Autonomieentwicklung und nicht sich wieder abhängig zu machen. Auch nicht vom Therapeuten.

Selbstbestimmt leben, eigene Entscheidungen treffen und dafür die Verantwortung zu übernehmen, machen frei und unabhängig. Der Weg zum wahren Selbst, zur Ganzheit heißt, alles Schritt für Schritt aus dem Weg zu räumen, was dem im Wege steht.

VERÄNDERUNGEN DURCH PSYCHOTHERAPIE: WAS PASSIERT IM THERAPIEPROZESS EIGENTLICH? 

Im therapeutischen Prozess wird Unbewusstes ins Bewusstsein geholt, um Schritt für Schritt verarbeitet zu werden. Dabei handelt sich um alten, unverarbeiteten Stress, der immer wieder getriggert werden kann.

Im Laufe des Lebens bildet sich dann ein Stressornetzwerk aus verschiedenen Stressoren wie traumatischen Erfahrungen, negativen Überzeugungen, inneren Kritikern, falschen Identifikationen, Überlebensstrategien, usw. Im therapeutischen Prozess werden die Stressoren herausgearbeitet, um dann den damit verbundenen Stress nachzuverabeiten.

Um Stress nachzuverarbeiten, wird in der Gestalttherapie gearbeitet mit:

> Arbeit im Hier&Jetzt – nur im gegenwärtigen Erleben können Veränderungen bewirkt werden. Alles andere ist eine Projektion in die Vergangenheit oder in die Zukunft und damit ein Abwehrmechanismus
> Achtsamkeit – Erforschen und wahrnehmen ohne zu bewerten
> Gefühle fühlen – Verdrängte, schwierige Gefühle wie Wut, Trauer, Scham, Angst zulassen und integrieren
> Körper wahrnehmen und Körperreaktionen erkennen
> Aggression als Lebenskraft spüren und gesunde Schutzmechanismen integrieren
Beziehung zu sich selbst stärken – Integration der Selbstanteile

Traumatherapie online

WERDE GANZ, DER DU BIST. VERÄNDERUNGEN DURCH PSYCHOTHERAPIE GESTALTEN

Ganzheit ist das angestrebte Ziel eines jeden Menschen. Diese Grundhaltung wohnt der Gestalttherapie inne, da „Gestalt“ Ganzheit bedeutet.

Gestalttherapie ist ein Weg, sich seiner selbst gewahr zu werden. Es bedeutet, den Menschen in die Lage zu versetzen, seinen Körper zu spüren, seine Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen, seine Gedanken zu beobachten und die Folgen seines Handeln zu erkennen. Gestalttherapie bedeutet den Klienten zur Selbsterkenntnis zu befähigen, damit er mich sich selbst ins Reine kommt. Das ist Bedeutsam und unterscheidet sich damit deutlich von anderen Therapieansätzen, wie bsp. der Verhaltenstherapie. Das Annehmen des eigenen Schicksals, sich wohler mich sich selbst zu fühlen und des Lebens zu erfreuen, zählen zur Lebenskunst. Das Leben besteht nun mal nicht nur aus Rosen und Geigen.

Auf dem Weg zeigen sich immer wieder Blockaden, die den Weg zu sich selbst versperren. Das können schwierige Gefühle wie Ängste, Scham, Wut, traumatische Erfahrungen oder Glaubenssätze sein. In Situationen mit überwältigenden Gefühlen, die nicht mehr verarbeitet werden können, spaltet die Seele sich von den eigenen Selbstanteilen, um zu überleben. Diese Selbstanteile stehen uns später nicht mehr zur Gänze zur Verfügung. Es entstehen Gefühle von Angst, Mangel, Abhängigkeit und Unvollständigkeit.

Selbstintegration ist ein Prozess, sich mit den eigenen abgespaltenen Selbstanteilen auseinanderzusetzen und wieder zu integrieren. Mit der wachsenden Integration der Selbstanteile wird der eigene Raum immer präsenter, die Handlungsoptionen breiter und die Wahrnehmung für eigene Grenzen und die von anderen sensibler.

ERFAHRUNGSBERICHT EINER KLIENTIN 

Die Klientin verfügt bereits über viel Therapieerfahrung seit über 10 Jahren. Doch es zeigen sich immer wieder Lebensthemen, die nicht gelöst sind und bisher keine wesentliche Veränderung im Alltag zeigen.  Beziehungen sind schwierig und führen immer wieder zu Kontaktabbrüchen. Auch kommt es immer wieder zu emotionalen Dramen, die mit Gefühlen der Hilflosigkeit, panischen Ängsten und tiefer Einsamkeit verbunden sind. Veränderungen durch Psychotherapie zeigen sich oft auch erst nach einer Psychotherapie.

Ich arbeite seit 1,5 Jahren mit der Klientin ausschließlich mit den Online-Autonomie-Aufstellungen. Inzwischen hat die Klientin 18 Aufstellungen gemacht und möchte ihre Erfahrungen teilen:

„Vor über einem Jahr bin ich durch Zufall auf die Autonomie-Aufstellungen gestoßen. Ich habe selbst viel Erfahrung nicht nur mit Therapie, sondern auch mit Aufstellungen. Jedoch war mir diese spezielle Methode neu und ich wollte dies unbedingt ausprobieren.

Mit der ersten Aufstellung habe ich mir etwas schwer getan. Ich konnte nicht so genau wahrnehmen, wie ich mich in den Positionen fühle und mir sind immer tausend Dinge, Erinnerungen und Situationen eingefallen. Meine Gedanken haben sich verselbständigt und mein Kopf hat versucht, die Kontrolle zu übernehmen. Mein Anliegen war oder besser meine Erfahrung war, dass Beziehungen immer aufhören bevor sie beginnen. Ich komme erst gar nicht dazu, eine Freundschaft oder Partnerschaft auf lange Zeit aufzubauen. Irgendetwas passiert, was ich nicht weiß und dann komme ich in tiefe Einsamkeitsgefühle und Todessehnsüchte.

Schon im ersten Bild der Aufstellung hat sich gezeigt, dass ich die Grenze falsch lege und mich ganz von meinen Selbstanteilen abspalte. Ich stehe da allein da und das ist das, was ich kenne. Ich bin hoffnungslos verloren und beginne zu resignieren. Es fühlt sich auch gar nicht mehr so schlimm an, irgendwie vertraut.

Julia fragte mich nach meiner Geburt und was vor der Geburt war. Ich weiß aus Erzählungen, dass meine Mutter während der Schwangerschaft einen Unfall und viele Schmerzen hatte. Ich hatte auch die Nabelschnur um den Hals und wäre fast gestorben. Vor mir hatte meine Mutter einen Abgang. Wir haben verschiedene Erinnerungen „getestet“ und geschaut, wo ich eine emotionale Resonanz habe. Julia hat mich auch gebeten einen verlorenen Zwilling aufzustellen und hier kam meine emotionale Resonanz. Ich bin sofort ganz mit dem Zwilling verschmolzen. Der Preis für die Symbiose mit dem verlorenen Zwilling war die Abspaltung von meinem wahren und kindlichen Selbst.

Der verlorene Zwilling war mein erstes Verlusttrauma. Keine Bindung ist so stark wie die zu einem Zwilling, auch nicht zur Mutter. Die Todessehnsüchte, das Gefühl nicht hier von der Welt zu sein, meine tiefen Sehnsüchte nach einem „Seelenpartner“, die permanenten Beziehungsabbrüche haben plötzlich einen Sinn ergeben.

Auf diese Aufstellung folgten eine nach der anderen und ich habe alle Themen, die ich in den früheren Therapien bearbeitet habe, nochmals mit dieser Methode bearbeitet. Beziehungsklärungen, Traumata, Glaubenssätze … alles nochmal durch.

Dabei ist mir deutlich geworden, dass ich eigentlich noch nie wirklich Grenzen hatte. Auch die Wahrnehmung, dass ich einen eigenen Raum habe, war mir völlig neu. Erst mit der Zeit wurde mir bewusst, dass eigentlich immer andere in meinem Raum sind. Ich habe immer die Aufmerksamkeit auf andere gerichtet, was sie denken, was sie brauchen und wie ich mich dann verhalten muss. Ich habe mich oder meine Bedürfnisse überhaupt nicht wahrgenommen. Auch mein Körper war bei manchen Themen völlig abgespalten. Auch musste ich erkennen, wie manipulierend ich unterwegs war. Ich hatte nicht wirklich Respekt vor den Grenzen der Anderen. War oft sauer, wütend, eingeschnappt oder gekränkt.

Spannend war für mich zu beobachten, dass sich der Kontakt zum wahren Selbst und zum kindlichen Selbst mit jeder Aufstellung verändert hat. Die Dialoge haben sich immer anders angefühlt. Plötzlich habe ich auch wirklich meinen Raum gespürt, den ich vorher nur visuell wahrgenommen habe. Das kindliche Selbst wollte ich immer jemanden anderen geben. Es hat viel Zeit gebraucht zu verstehen, dass ich mich ab jetzt um die Kleine kümmern muss. Seitdem achte ich mehr auf meine Bedürfnisse oder versuche es zumindest. So ganz gelingt es mir noch nicht, aber Veränderungen brauchen eben Zeit.

Was ich deutlich an Veränderungen spüre, dass ich nicht mehr so abhängig bin oder mich abhängig mache. Auch habe ich keine existentiellen Ängste mehr und spüre körperlich deutlich eine immense Ruhe und Stabilität. Das Drama ist komplett gelöst. Ich ertappe mich dabei, dass ich sogar denke „Ach, da findet sich schon eine Lösung oder ich warte mal ab.“, wenn Probleme auftauchen. Ohne das ich mir das einreden muss, um mich zu beruhigen. Es ist einfach da. Das gab es früher nie. Es war immer sofort Panik und sofortiges Handeln gepaart mit absoluter Hilflosigkeit. Was sich völlig verändert hat, dass ich keinen Druck mehr verspüre, unbedingt gesehen werden zu müssen. Ich stand immer unter Druck, mich erklären zu müssen oder nicht falsch verstanden zu werden. Das ist total weg und eine Riesenerleichterung.

Im Vergleich zu meinen jahrzehntelangen Therapieerfahrungen, wo sich auch schon viel gelöst hat, ist die Therapie jetzt noch mal wie ein Booster. Und ich spüre nach einem eigentlich kurzen Therapieprozess seit einem Jahr die Veränderungen. Ich bin total happy, die Methode kennengelernt zu haben und danke Julia für ihre Kreativität, Impulse und tolle Begleitung.“

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