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Was die Corona-Pandemie mit der Psyche macht

CORONA-PANDEMIE: VERORDNETER RÜCKZUG 

Die Corona-Pandemie hat uns alle auch nach über einem halben Jahr fest im Griff. Die Selbstbestimmung wird immer weniger und die Restriktionen von außen immer stärker – Ausgangsbeschränkungen, Kontaktverbot, Kultursterben.

Die Würde des Menschen ist unantastbar, heißt es im Grundgesetz. Der verordnete Rückzug ist mehr als ein Eingriff in das bisherige Leben, Freizeitverhalten oder demokratische Prozesse. Die Würde und das Zusammenleben von Menschen ist angegriffen. Einsamkeit, Ängste, Sorgen, Depressionen gehören zum Erlebensalltag vieler Menschen und hinterlassen tiefe Spuren in der Seele der Gesellschaft und jedem Einzelnen.

EINSAMKEIT WIEGT SCHWER 

Einsamkeit fühlt sich anders an als Alleinsein. Einsamkeit ist ein schweres Gefühl, es drückt auf die Seele, löst Scham und Verzweiflung aus. Oft verbindet sich die Einsamkeit mit Hilflosigkeit und großer Trauer. Die Corona-Pandemie zieht uns hinein in die Kontakteinsamkeit. Der Kontakt zu anderen Menschen ist stark eingeschränkt, bisweilen gefährlich und die Angst macht sich breit. Digitale Kommunikationsformen können direkte Kontakte nicht ersetzen – es fehlt an spürbaren Resonanzen, der Lebendigkeit, den Zwischentönen, des Sich-aufeinander-beziehens. 

Der nächste Schritt von der Kontakteinsamkeit ist die Freundschaftseinsamkeit. Freundschaften müssen gepflegt werden. Dazu braucht es gemeinsame Zeit, das Teilen von Lebensgeschichten und Erfahrungen und ein füreinander Dasein. Wie entwickeln sich nun Freundschaften in der Corona-Pandemie? Die Folgen von Freundschaftseinsamkeit sind, dass Menschen beginnen ganze Bereiche ihres Lebens auszuklammern und nicht in Dialog zu gehen. Als Ersatz beginnen sie irgendwann mit Selbstgesprächen und inneren Dialogen, um die Einsamkeit zu überbrücken. 

Für die Entwicklung einer Paarbeziehung braucht es Intimität. So leiden Menschen unter Intimitätseinsamkeit. Die Sehnsucht nach Liebe und Sexualität bleibt unerfüllt. Für Singles und für Paare kann dies eine schmerzliche Erfahrung sein. 

ÄNGSTE ZERSTÖREN ALLES LEBENDIGE

Angst ist ein Gefühl, was jeder Mensch kennt. Es führt zu Enge, Starre und Handlungsunfähigkeit. Um noch eine Illusion der Kontrolle zu haben, machen Menschen die verrücktesten Dinge, zum vor der Angst zu entfliehen. Alles ist „besser“ als der Angst in die Augen zu schauen. Oft beginnen Menschen, wie panisch zu agieren und treffen dabei meistens eine Fehlentscheidung nach der anderen. 

In Zeiten der Corona-Pandemie wird mit der Angst „gespielt“. Sie wird eingesetzt, um Druck auszuüben, Freiheit zu begrenzen, Macht und Kontrolle über andere zu erlangen. Angst signalisiert die Hilflosigkeit und setzt Körper und Seele unter massiven Stress. Der Herzrhythmus beschleunigt sich, das Blut zieht sich zusammen, das Gesicht wird bleich, der Körper beginnt zu zittern, das Atmen wird schwer. Wir verlieren den Kontakt zu jedem klaren Gedanken und zu allem Lebendigem in uns. 

Angst braucht Mut, Sicherheit, Stabilität, Geborgenheit, um sich zu wandeln, damit wir wieder den Boden unter den Füßen zu spüren.

GESUNDE BEZIEHUNGEN HELFEN IN DER CORONA-PANDEMIE

Das, was Menschen in aller Welt gesunden lässt, ist Verbundenheit. Forschungen zeigen, das der Wille zur Verbundenheit stärker ist als der Wille zur Macht.

Kontakt, Beziehung, Verbindung sind Wege aus Krisen und Krankheit. 

Nun sind unsere „seelischen Heilmittel“ eingeschränkt. Wir sind alle angehalten Wege zu finden, um in Kontakt zu gehen und zu bleiben, um der Einsamkeit und den Ängsten entgegen zu wirken. Vielleicht müssen wir auch erst wieder lernen, was echter Kontakt eigentlich ist, wie er sich anfühlt. Was bedeutet Verbindlichkeit; Verbundenheit, Sicherheit und Stabilität in der heutigen Zeit?

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