Systemaufstellungen – Arbeit mit Raumbildern und Beziehungsmustern
Systemaufstellungen können als Arbeit mit Raumbildern bezeichnet werden. Der Klient stellt sein inneres Bild, wie einzelne Aspekte zueinander stehen, mit Bodenankern, Figuren oder Menschen in den Raum. Somit wird das innere Bild im Außen sichtbar und der Klient findet im ersten Schritt eine Distanzierung und erweiterte Perspektive. Dadurch ist es möglich, Beziehungen zu klären und Lösungsbilder zu erarbeiten.
Ich habe viele Jahre in Gruppen- und Einzelsettings in der Praxis gearbeitet. Heute arbeite ich mit den Online-Autonomie-Aufstellungen.
„Repräsentierende Wahrnehmung“ – das intuitive Erleben im Raum
Ein zentrales Element jeder Aufstellung ist die sogenannte repräsentierende Wahrnehmung. Stellvertreter oder der Klient selbst nehmen körperliche Empfindungen, Gefühle oder Haltungen wahr, die zu den aufgestellten Positionen gehören. Wie stehen die Elemente zueinander? Wo zeigt sich Spannung, Nähe, Distanz oder Blockade?
Diese intuitive Ebene erlaubt es, Beziehungsdynamiken zu spüren, statt nur zu analysieren und schafft Raum für ein tieferes Verstehen.
Systemaufstellungen in der Gestalttherapie
Aufstellungen und Gestalttherapie passen wunderbar zusammen. Die Grundhaltungen des Gestaltansatzes:
1. Arbeit im Hier&Jetzt
2. was ist, darf sein
3. Bewusstheit schaffen, um neue Lösungen ans Licht zu bringen
Das gestalttherapeutische Familienstellen habe ich über mehrere Jahre bei Dr. Victor Chu in Heidelberg gelernt. Zusätzlich weitere Fortbildungen in den verschiedenen systemischen Auftstellungsformaten. Inzwischen verwende ich Aufstellungsmethoden in der Gestalttherapie so wie ich umgekehrt in den Aufstellungen mit der gestalttherapeutischen Haltung arbeite. Nichts „pushen“, sondern Raum und Zeit schenken, dass sich die unbewussten Muster und emotionalen Verstrickungen zeigen können.
Beziehungen klären mit Systemaufstellungen
Die Aufstellungsarbeit hilft, das unsichtbare Netz der Beziehungsdynamiken aufzudecken und bestehende emotionale Verstrickungen zu lösen, neue Kraft zu schöpfen und heilsame Impulse frei zu setzen. Mittels einer Aufstellung werden schnell die Dynamiken und Blockaden einer Situation, zwischen Menschen oder auch körperlichen und seelischen Symptomen sichtbar.
Aufstellungen können in verschiedenen Formen zum Einsatz kommen. Die Bandbreite von Aufstellungsformaten ist groß
- Familienaufstellung
- Systemaufstellung
- Strukturaufstellungen
- Symptom- und Körperaufstellung
- Organisationsaufstellung
- Trauma-Aufstellung
- Glaubenssatz-Aufstellungen
- Inneres-Team-Aufstellungen, ….
Kurze Geschichte der Aufstellungsarbeit
Der Beginn der Aufstellungsarbeit liegt im Psychodrama, inszeniert von J.L. Moreno in den 20er Jahren. Darauf folgte Virgina Satir mit ihren Familienrekonstruktionen und den generationsübergreifenden Mustern in den 60er Jahren.
B. Hellinger hat das sogenannte Familienstellen in den 80er Jahren entwickelt. Auf diese Art des Familienstellens folgten weitere Entwicklungen, insbesondere geprägt durch Gunthard Weber mit seinen Organisationsaufstellungen und von Insa Sparrer und Matthias Varga von Kibéd mit ihren Systemischen Strukturaufstellungen.
Inzwischen gibt es eine Vielzahl verschiedener Formate an Aufstellungsangeboten wie Traumaufstellung, Innere Team Aufstellung, Körper- und Symptomaufstellungen, Ich-Selbst-Aufstellungen, etc.
Was sind Aufstellungen nicht?
- Aufstellungen sind keine Wundermittel
- Aufstellungen sind keine leichte Kost
- Aufstellungen können nicht von jedem praktiziert werden
Systemaufstellungen brauchen achtsame Begleitung, Erfahrung im Umgang mit tiefenpsychologischen Prozessen und einen sicheren Rahmen für echte Veränderung.