GESUNDHEITSKOMPETENZ – EXPERTE FÜR DAS EIGENE WOHLBEFINDEN
Gesundheit ist die Fähigkeit seine körperlichen, seelischen und sozialen Bedürfnisse ohne Schaden für sich und seine Umwelt zu befriedigen. Das beinhaltet beispielsweise in Stresssituationen die individuellen Möglichkeiten einzusetzen, sich stimmig zur Situation und sozialen Umwelt abgrenzen zu können.
Gesundheitskompetenz beinhaltet die eigene Gesundheit eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen und sein eigener Experte fürs individuelle Wohlbefinden zu werden. Was brauche ich? Wie muss mein Leben gestaltet sein? Was muss ich dafür tun?
Im Rahmen einer Psychotherapie kann es daher sehr unterstützend sein, zusätzliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und den Blick auf den Körper, die Ernährung und Bewegung zu richten. Alles trägt dazu bei, das seelische Gleichgewicht wieder herzustellen, sich dem Leben zu öffnen und eine innere Ruhe und Gelassenheit zu erfahren.
MEDIZINISCHE ABKLÄRUNG
Eine medizinische Abklärung durch verschiedene Fachrichtungen ist wichtig. Blutuntersuchungen können hilfreich sein, um Mangelsymptome, Entzündungen oder hormonelle Störungen zu entdecken, die auch auf die Psyche einen Einfluss haben. Darmuntersuchungen können beispielsweise Hinweise für ein Ungleichgewicht des Mikrobioms liefern, die psychisches Leiden auslösen oder regelrecht Hunger machen auf zu viel ungesunde Fette und Zucker.
ANTIENTZÜNDLICHER ERNÄHRUNG
Ernährung ist bei seelischen Leiden ein wichtiger Aspekt. Chronischer Stress erhöht die Ausschüttung von Entzündungsstoffen, die wiederum körperliche Erkrankungen fördern, wie Multiples Sklerose, Arthritis, Rheuma, Asthma, COPD, Gastritis, Gicht und entzündlichen Darmerkrankungen wie Reizdarm, Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa.
In Studien gibt es erste Hinweise, dass eine entzündungsfördernde Ernährung mit viel Fleisch, Zucker und Weizen psychische Symptome wie Ängste und Depressionen verstärkt.
Um Entzündungsherde in den Griff zu bekommen, ist Stressreduktionen eine maßgebliche Komponente. Eine entzündungshemmende Ernährung kann zusätzlich eine Psychotherapie unterstützen und ist zugleich eine Gesundheitsprävention.
Eine antientzündliche Ernährung, insbesondere durch den Verzicht auf in Fertiggerichten enthaltenen Zusatzstoffen unterstützt den Körper sich zu regenerieren und sich gegen Entzündungen zu wehren. Eine antientzündliche Ernährung beinhaltete Nahrungsmittel, die Entzündungen hemmen und ein positiven Effekt auf unser seelisches Wohlbefinden haben. Der Speiseplan besteht überwiegend aus basischen, ballaststoffreichen, probiotischen Nahrungsmittel, wie Gemüse, grünes Blattgemüse, Obst, Beeren, Kräuter, Gewürze, Nüsse, Kefir, Fisch. Und natürlich viel Wasser und Kräutertees.
Es gibt inzwischen zahlreiche Literatur und Angebot für eine antientzündliche Ernährung. Wer eine maßgeschneiderte Ernährungsempfehlung haben möchte, kann sich von einem Ernährungsmediziner individuell beraten lassen.
BEWEGUNG
Es muss nicht gleich Sport sein, regelmäßige Bewegung ist völlig ausreichend.
Für therapeutische Prozesse sind begleitende körperliche Behandlungsmethoden sehr wirksam, die zusätzlich auf einer anderen Ebene unterstützen, Spannungen zu lösen, Stress abzubauen und die Selbstregulation zu stärken.
Beispielsweise: Osteopathie, Shiatsu, Cranio Sacrale Therapie, Grinberg-Methode, Feldenkrais, Tuina-Massage, Thai Yoga Massage, Yoga-Arten, Thai Chi, Rolfing, Body Scan (Achtsamkeitsbasoierte Methoden).
MEDITATION
Meditation ist nur für psychisch gesunde Menschen.
Für Menschen mit traumatischen, unverarbeiteten Lebenserfahrungen ist Meditation kontraproduktiv und manchmal auch retraumatisierend. Die Praxis sollte dann nur unter Anleitung eines Meditationslehrer mit Hintergrundwissen zu Traumata erfolgen.
Zu empfehlen sind die verschiedenen Formen der informellen und formellen Achtsamkeitspraxis, wobei der Fokus auf der äußeren, fokussierten und relationalen Achtsamkeit liegen sollte anstatt auf der inneren und weiten Achtsamkeit. Hier eignen sich auch Atemübungen und Körperübungen.
BÜCHER ZUM THEMA & FACHBÜCHER
Es gibt zahlreiche Bücher, die Persönlichkeitsentwicklung, Umgang mit Gefühlen, toxische Beziehungen, Trauer, Depressionen, Burnout, Folgen der Kriegsgenerationen, usw. thematisieren.
Bei Büchern hat man nicht nur die Möglichkeit sich tiefer mit Themen auseinanderzusetzen und Hintergründe zu verstehen, sondern sie können eigene Themen anstoßen. Zugleich kann man Bücher immer wieder weglegen, es arbeiten lassen und das eigene Tempo selbst bestimmen.
Auch kann es hilfreich sein, durch Bücher zu sehen, dass man mit seinen Gefühlen und Erfahrungen nicht alleine ist.
THERAPIEBUCH SCHREIBEN
Ich empfehle ein eigenes Therapiebuch zu führen. Es hat sich gezeigt, dass es hilfreich ist, Gedanken niederzuschreiben, zu sortieren und Themen zu sammeln.
Manche Klienten halten die Einzelstunden fest und machen beispielsweise Foto von Aufstellungen oder auch Bildern, die gemalt wurden. Manche schreiben die Ergebnisse oder offenen Punkte auf.
In den Zeiten zwischen den Therapiestunden kann es unterstützend sein, Gedanken und Erfahrungen festzuhalten. So können Anliegen konkreter werden und sich Aspekte des Erlebens nachvollziehen. Am Ende einer Therapie ist es schön, die eigenen Entwicklungsschritte Revue passieren zu lassen.