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Selbstentfremdung – die verlorene Beziehung zu sich selbst

SELBSTENTFREMDUNG MACHT ABHÄNGIG

Selbstentfremdung ist geprägt von der Identifikation mit dem „falschen Selbst“. Das falsche Selbst entsteht oft früh in der Kindheit durch traumatisierte Eltern oder durch die Überlebensstrategien eines eigenen Traumas. 

Das falsche Selbst bietet die Grundlage einer instabilen Identität. Geprägt von Erfahrungen von Angst, Ohnmacht, Verlassenheit oder Hilflosigkeit wird der verzweifelte Versuch unternommen mit Kontrolle und Perfektionismus dagegen zu wirken. Mit dem Preis des Verlusts des wahren Selbst.

Das falsche Selbst kann ein Ideal-Selbst sein, was unerreichbar ist, aber die Illusion vermittelt, endlich wertvoll zu sein. Daraus entstehen Glaubenssätze wie “Du musst dich anstrengen, um geliebt zu werden“, „Nur wenn du perfekt bist, hast du das Lebern verdient“ oder „Wenn ich etwas leiste, bekomme ich Anerkennung“. Die Überlebensstrategien der Kindheit zeigen sich meistens in einer der drei Varianten:

  1. Stärker sein als alle anderen
  2. keine Fehler machen
  3. besondere Leistungen

 

Die Selbstentfremdung in den Überlebensstrategien zeigt sich darin, dass viel Energie darauf verwendet wird, um die Hilflosigkeit von damals und Schwäche nicht mehr erleben zu müssen. Dazu zählt nicht nur, immer stärker zu sein als andere, sondern auch andere nicht um Hilfe bitten zu müssen und zu können. Die Angst wieder enttäuscht oder alleine gelassen zu werden, ist zu groß. Daher verzichtet man darauf und geht den Weg der Überforderung.

Das Idealbild der Fehlerlosigkeit, Unangreifbarkeit, Überlegenheit und der selbstlosen Hilfsbereitschaft sind Überlebensstrategien, die das Überleben sichern, aber das echte Leben verhindern.

Es entstehen viele „Solls“ und „Muss“-Sätze, die das falsche Selbst prägen ohne jemals zur Erfüllung zu kommen. Anstatt auf das zu hören, was die eigentlichen Bedürfnisse sind, werden diese unterdrückt oder gar abgespalten, womit der Kontakt zum wahren Selbst und der Lebendigkeit verloren geht. Auch der Kontakt zu den eigenen Gefühlen verliert sich aus Angst, die alten Geister der Vergangenheit wieder ans Licht zu holen. Es entsteht eine eingeschränkte Selbstwahrnehmung und mangelnde Empathiefähigkeit. In Beziehungen wird dies dann zum konflikthaften Verhängnis. 

DAS LEID DER SELBSTENTFREMDUNG 

Die Identifikation mit dem falschen Selbst und den daraus entstehenden Denk- und Handlungsmustern lösen ambivalente Gefühle aus. Auf der einen Seite kann es sich lebendig anfühlen, einhergehend mit Größenphantasien und auf der anderen Seite zeigen sich Selbstzweifel, Stress und Minderwertigkeit. Das Pendel schlägt mal in die eine Richtung und mal in die Andere. Es entsteht eine enorme Abhängigkeit von der Bestätigung anderer. Die Selbstentfremdung wird immer größer. Mann lebt nicht sich selbst, sondern ein Bild von sich selbst – das Falsche. Wahres Fühlen, Wünschen und Wollen kommt nicht vor und wird verdrängt oder unterdrückt, was viel Energie kostet. 

Menschen, die sich mit dem falschen Selbst identifizieren und daraus handeln, fühlen sich oft stolz. Stolz, dass keiner so große Ziele und Ideale verfolgt wie sie selbst. Sie fühlen sich überlegen und besonders. In Wahrheit hat dies alles nichts mit dem wahren Selbst zu tun. Der Mensch ist selbstentfremdet. Der Preis für die Selbstentfremdung ist hoch und geht früher oder später mit einem großen seelischen Leid einher. 

„Unter innerem Druck kann jedoch ein Mensch seinem wahren Selbst entfremdet werden. Dann setzt er den größten Teil seiner Kräfte dafür ein, sich mithilfe eines starren Systems innerer Gebote zu einem Wesen von absoluter Vollkommenheit zu formen. Denn nur göttergleiche Vollkommenheit kann die Erfüllung des idealisierten Vorstellungsbildes, das er von sich hat, ermöglichen, nur sie kann seinen Stolz auf jene Eigenschaften befriedigende er seinem Gefühl nach besitzt, besitzen könnte und sollte.“ Karen Horney, Psychoanalytikerin 1885-1952

VON DER SELBSTENTFREMDUNG ZUM SELBSTVERTRAUEN

Der Weg von der Selbstentfremdung zum Selbstvertrauen ist sicher kein leichter, aber ein lohnenswerter. Innere Ruhe, eine stabile Identität und den eigenen Platz im Leben finden, gehen mit der Selbstverbindung einher. Es ist ein Prozess, die eigenen Traumata loszulassen und sich von dem falschen Selbst zu lösen. In Schichten werden die falschen Idealvorstellungen in der therapeutischen Arbeit abgetragen, damit ein Raum für die Selbstverbindung entsteht. Mit der Selbstverbindung entsteht der Kontakt mit den verdrängten Gefühlen, die endlich im geschützten Raum gefühlt werden dürfen, um sich dann von ihnen zu verabschieden. Gefühle werden authentischer, wenn nicht immer die alten verletzenden Erfahrungen mitschwingen. Die wahren Bedürfnisse kommen zum Vorschein. Wenn diese erfüllt werden, entsteht das Gefühl der Fülle anstatt der Gier oder der Sucht.

Die Verbindung mit dem wahren Selbst ist geprägt von dem Wissen vollständig zu sein, unabhängig und frei. Die Gegenwart hat mehr Gewicht als die Vergangenheit. Die falschen Identifikationen sind gelöst und der Mensch lebt aus sich selbst heraus, dem eigenen Potential, den eigenen Wünschen und Bedürfnissen.

Autonomie-Aufstellung

ONLINE-AUTONOMIE AUFSTELLUNG zur SELBSTINTEGRATION

Die Online-Autonomie-Aufstellung ist ein systemisches Aufstellungsformat, um sich aus Identifikationen zu lösen und den Raum für das wahre Selbst frei zu machen.

Eine Autonomie-Aufstellung mit Figuren (Holzklötze als Stellvertreter) findet online via Videokonferenz statt.

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